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Ulkusblutung: Interaktion der Risikofaktoren
Sowohl eine Helicobacter-pylori-Infektion wie auch die Einnahme nichtsteroidaler Antirheumatika (NSAR) oder niedrigdosierter Acetylsalicylsäure (Low-dose ASS) sind wichtige Risikofaktoren für peptische Ulzera. Eine Studie im American Journal of Gastroenterology evaluierte das Blutungsrisko bei Ulkuskrankheit infolge der Interaktion zwischen H. pylori-Infektion und NSAR- oder Low-dose-ASS-Einnahme.
Am J Gastroenterol 2015; 110:684–689 , Sostres C et al.

Antibiotika bei unkomplizierter Appendizitis
Bei einer Appendizitis erfolgt in der Regel eine Appendektomie. Aber auch eine Therapie mit Antibiotika kann bei einem unkomplizierten Verlauf eine wirksame und sichere Alternative sein. So das Ergebnis einer randomisierten klinischen Studie mit 530 Patienten.
JAMA. 2015;313(23):2340-2348 , Salminen P et al.

Komplizierte intraabdominelle Infektionen: Antibiotika-Kurzzeittherapie reicht aus
Komplizierte intraabdominelle Infektionen – solche also, die über die Organgrenze hinaus in den Bauchraum übergreifen und zu Peritonitis und Abszessen führen – werden nach chirurgischer Herdsanierung traditionell so lange mit Antibiotika behandelt, bis Klinik und Laborwerte sich erholt haben, im Schnitt etwa 10 bis 14 Tage. Eine Studie im NEJM untersuchte, ob die Antibiotikagabe auch verkürzt werden kann.
N Engl J Med 2015; 372:1996-2005 , Sawyer RG et al.

Crohn-Patienten leiden häufiger unter Restless Legs
Seit einigen Jahren ist der Zusammenhang zwischen Morbus Crohn und Restless-Legs-Syndrom (RLS) bekannt. Als Verbindung beider Erkrankungen werden der häufige Eisenmangel, die entzündlichen Vorgänge und die bakterielle Überwucherung im Darm vermutet. Eine Studie untersuchte nun Inzidenz und Ausmass des RLS bei Crohn-Patienten.
Eur J Gastroenterol Hepatol 2015, Online Publikation am 4. Mai , Hoek PD et al.

Paracetamol: Wurden die Risiken einer langfristigen Einnahme bisher unterschätzt?
Paracetamol zählt zu den weltweit am häufigsten eingenommenen rezeptfreien Schmerzmitteln. Dennoch ist dessen Nebenwirkungsprofil nur unzureichend untersucht. Ein aktueller systematischer Review weist nun auf ein deutliches Risiko für kardiovaskuläre, gastrointestinale und renale Nebenwirkungen, mit sogar erhöhtem Sterberisiko hin.
Ann Rheum Dis. 2015, Online Publikation am 2. März , Roberts E et al.

Ulkusblutung: PPI-Prophylaxe kann auch intermittierend erfolgen
Bei Patienten mit hohem Rezidivrisiko nach endoskopisch behandelter Ulkusblutung wird gemäss Leitlinien eine kontinuierliche intravenöse PPI-Prophylaxe empfohlen. Eine Metaanalyse zeigt nun, dass auch eine intermittierende PPI-Therapie erfolgen kann, ohne das Blutungsrisiko zu erhöhen. Damit könnten Kosten und Ressourcen gespart werden.
JAMA Intern Med. 2014;174(11):1755-1762. , Sachar H et al.

Magenbypass und Magenband im Langzeitvergleich
Die beiden häufigsten Methoden in der Adipositaschirurgie sind das Magenband und der Roux-en-Y-Magenbypass, beide laparoskopisch durchgeführt. Beim Magenband ist der Eingriff weniger invasiv und reversibel, was beim Magenbypass nicht der Fall ist. Welche Methode auf lange Sicht den grösseren Nutzen hat, untersuchte eine Studie im JAMA Surgery.
JAMA Surg. 2014, Online Publikation am 29. Oktober , Arterburn D et al.

Gesunder Lebensstil beugt Darmkrebs vor
Bisherige Studien untersuchten den Einfluss einzelner Lebensstilfaktoren wie Übergewicht, Rauchen, Bewegungsmangel, Alkoholkonsum und ungesunde Ernährung auf das Darmkrebsrisiko. Erstmals wurde nun in der grossen europäischen Langzeitstudie EPIC deren kombinierter Effekt geprüft.
BMC Medicine 2014;12:168 , Aleksandrova K et al.

Nutzen der Sigmoidoskopie zur Darmkrebsvorsorge
Seit mehreren Jahren wird in vielen Ländern eine Koloskopie zum Darmkrebsscreening empfohlen. Ob auch eine einmalige Sigmoidoskopie im Alter zwischen 50 und 64 Jahren für eine gute Darmkrebsvorsorge ausreicht, untersuchte eine bevölkerungsbasierte Studie aus Norwegen.
JAMA. 2014;312(6):606-615. , Holme Ø et al.

Fussball-WM in Brasilien: Mit welchen Reiseinfektionen ist zu rechnen
Die Fussball-WM und die Olympischen Sommerspiele 2016 finden in Brasilien statt. Weit über eine Million zusätzliche internationale Sport-Touristen werden bei den beiden Grossanlässen erwartet. Welchen Reiseinfektionen die Sport-Touristen exponiert sind, untersuchte eine Studie im CID anhand von Daten aus dem GeoSentinel Surveillance Network.
Clin Infect Dis. 2014;58:1347-1356. , Wilson ME et al.

Langzeitdaten zur Adipositas-Chirurgie bei Diabetikern
Die 3-Jahresdaten der bisher grössten Studie zur bariatrischen Chirurgie bei übergewichtigen Typ-2 Diabetikern untermauern die längerfristigen Vorteile im Vergleich zur alleinigen medikamentösen Therapie.
N Engl J Med 2014; Online Publikation am 31. März , Schauer PR et al. for the STAMPEDE Investigators

Stuhltest senkt Langzeitmortalität durch Kolorektalkarzinome
Bisherige randomisierte Studien zeigen, dass ein regelmässiges Screening auf okkultes Blut die Mortalität durch Dickdarmkrebs reduzieren kann. Die Untersuchungszeiträume lagen bisher bei 20 Jahren. Nun liegen aktualisierte Daten aus der Minnesota Colon Cancer Control-Studie vor, mit einem Follow-up von 30 Jahren.
N Engl J Med 2013;369:1106-1114 , Nishihara R et al.; Shaukat A et al.

GERD: Fundoplicatio auch längerfristig besser als Medikamente
Die REFLUX-Studie untersuchte, ob eine laparoskopische Fundoplicatio bei Patienten mit gastroösophagealer Refluxerkrankung (GERD) bessere Erfolge bringt als eine medikamentöse Behandlung. Die 5-Jahresdaten wurden nun publiziert.
BMJ 2013;346:f2023 , Vickers AJ et al.

Gewichtsreduktion verbessert Refluxbeschwerden
Ein hoher BMI gilt als Risikofaktor für Sodbrennen und andere Refluxbeschwerden. Im Rahmen einer grossen Bevölkerungsstudie aus Norwegen wurde der Einfluss einer Gewichtsreduktion auf Refluxbeschwerden untersucht.
Am J Gastroenterol 2013;108:376–382 , Ness-Jensen E et al.

Obere GIT-Blutung: Grosszügige versus restriktive Indikation für Bluttransfusionen
Die Indikation für Transfusionen bei oberen GIT-Blutungen wurde in der Vergangenheit grosszügig gestellt. Als kritische Grenze galt ein Hb von 10 g/dl. Eine Studie im New England Journal of Medicine verglich erstmals die grosszügige Strategie mit einer restriktiven Strategie, die erst bei einem Abfall des Hb auf unter 7 g/dl eine Transfusion vorsieht.
N Engl J Med 2013;368:11-21 , Villanueva C et al.

Helicobacter-Eradikation: Sequenztherapie versus klassische Dreiertherapie
Eine aktuelle Studie aus Taiwan verglich die Sequenztherapie mit der Standard-Dreiertherapie zur Eradikation von Helicobacter pylori bei initial unbehandelten Patienten.
Lancet 2012; Online Publikation am 16. November , Liou JM et al. for theTaiwan Helicobacter Consortium

IBD: Rückgang des Darmkrebsrisikos durch verbesserte Therapien
Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (IBD) haben mit zunehmender Erkrankungsdauer ein erhöhtes Darmkrebsrisiko und sollten daher regelmässig eine Koloskopie zur Darmkrebsvorsorge durchführen lassen. Laut einer Dänischen Registerstudie im Gastroenterology dürfte das Darmkrebsrisiko bei IBD-Patienten allerdings niedriger liegen als bisher angenommen wurde.
Jess T et al. , Gastroenterology 2012;143-375-381

Dickdarmkrebs: Sigmoidoskopie als effektive Früherkennung
Etwa zwei Drittel aller kolorektalen Karzinome befinden sich in Reichweite des Sigmoidoskops, sodass sich die flexible Sigmoidoskopie als effektive Methode zur Darmkrebsvorsorge eignet. Ein wiederholtes Screening im Intervall von drei bis fünf Jahren senkte in der bisher grössten randomisierten Studie zur Darmkrebsvorsorge die Inzidenz und die Sterblichkeit am (distalen) kolorektalen Karzinom signifikant.
N Engl J Med 2012;366:2345-2357 , Schoen RE et al. for the PLCO Project Team

Koloskopie-Screening als effektive Darmkrebsvorsorge - eine Schweizer Studie
Ein bevölkerungsbasiertes Koloskopie-Screening senkt die Darmkrebs-Inzidenz und -Mortalität, wie eine Studie aus dem Kanton Uri zeigt. Der Kanton Uri zeichnet sich durch eine geringe Bevölkerungsmigration aus, aber auch durch eine ethnische Vielfalt, aufgrund seiner deutschen, französischen, italienischen und rätoromanischen Schnittstelle.
Gastrointest Endosc 2012;76:110-117 , Manser CN et al.

Probiotika zum Schutz vor Antibiotika-assoziiertem Durchfall
Probiotika sind lebende Mikroorganismen, deren Aufnahme gesundheitsfördernd sein soll. So sollen sie beispielsweise vor Durchfall als Nebenwirkung einer Antibiotikaeinnahme schützen. Eine Metaanalyse im JAMA untersuchte, ob sich das Risiko einer Antibiotika-assoziierten Diarrhoe mit Probiotika senken lässt.
JAMA 2012;307:1959-1969 , Hempel S et al.

 
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