Symptomatik / Anamnese
Die frühe Erkennung eines Adenoms respektive eines Karzinoms ist essentiell. Die 5-Jahres-Überlebenszeit bei dysplastischen Adenomen beträgt 100%, bei lokal wenig fortgeschrittenem Kolonkarzinom 95% und bei bereits metastasiertem Karzinom lediglich noch 0-40%. Eine Untersuchung aus der Ostschweiz im Jahr 2004 zeigt, dass mehr als die Hälfte aller Tumoren erst in einem sehr fortgeschrittenen Stadium (T4 oder N+/M+) identifiziert werden.
Während im Durchschnitt eine von 16 Personen das Risiko hat, an einem Karzinom zu erkranken, steigt dieses bei der Erkrankung von einem direkten Angehörigen um das 2- bis 3-fache und bei 2 direkten Angehörigen um das 3- bis 4-fache an. In etwa der gleichen Grössenordnung (5- bis 15-fach) ist auch das Karzinomrisiko bei Patienten mit einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung erhöht. Drei einfache Fragen sollten daher bei jeder Patientin und jedem Patienten für die grobe Evaluation des Karzinomrisikos gestellt werden:
- Kolonkarzinom oder Polyp in persönlicher Anamnese?
- Prädisponierende Erkrankung? z.B. Colitis ulcerosa?
- Familienanamnese: Kolonkarzinom oder Polypen?
- Wieviele? - Verwandte ersten Grades? - Alter bei Diagnose?
Die Symptome des frühen Kolonkarzinoms sind unspezifisch und häufig bestehen nur wenige oder gar keine Beschwerden. Zu befragen ist der Patient nach: Zu befragen ist der Patient nach:
- Schleichend beginnenden Beschwerden
- Verstopfung, wechselnd mit Durchfall
- Blut im Stuhl
- Unfreiwilliger Stuhl- und Windabgang
- Müdigkeit, Gewichtsverlust
Im fortgeschrittenen Stadium können Symptome von Komplikationen hinzukommen: Schmerzen oder Ileuszeichen bei Obstruktion, Blutungen oder Ikterus bei Lebermetastasen.
Jeder symptomatische Patient (Blut im Stuhl, Veränderung der Stuhlgewohnheiten, ungeklärter Gewichtsverlust, unklare Eisenmangelanämie, neu aufgetretene Abdominalbeschwerden beim älteren Patienten) bedarf selbstverständlich keines Screenings, sondern einer individuellen Abklärung. Die Diagnose des kolorektalen Karzinoms wird koloskopisch gestellt.
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23.02.2010 - dde |
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