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IBD: Rückgang des Darmkrebsrisikos durch verbesserte Therapien
 
Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (IBD) haben mit zunehmender Erkrankungsdauer ein erhöhtes Darmkrebsrisiko und sollten daher regelmässig eine Koloskopie zur Darmkrebsvorsorge durchführen lassen. Laut einer Dänischen Registerstudie im Gastroenterology dürfte das Darmkrebsrisiko bei IBD-Patienten allerdings niedriger liegen als bisher angenommen wurde.

Für die Studie werteten die Autoren das nationale Dänische Patientenregister aus, das Daten von 47'374 dänischen IBD-Patienten von über 30 Jahren umfasst. Verglichen wurde das Darmkrebsrisiko zwischen Patienten mit IBD und Personen  ohne IBD, wobei Alter der Patienten, Geschlecht und Kalenderjahr bei  Diagnose berücksichtigt wurden.

Während insgesamt 178 Millionen Patientenjahren wurde bei 268 Patienten mit Colitis ulcerosa und bei 70 Patienten mit Morbus Crohn ein Darmkrebs entdeckt. Damit hatten Patienten mit Colitis ulcerosa kein höheres Darmkrebsrisiko als die Normalbevölkerung (RR 1.07). Ein erhöhtes Risiko bestand allerdings bei früher Diagnose in der Kindheit oder Jugend, bei langem Krankheitsverlauf und gleichzeitiger primär sklerosierender Cholangitis. Bei Patienten mit Colitis ulcerose nahm das Risiko von 1.34 im Zeitraum 1979-88 auf 0.57 im Zeitraum 1999-2008 ab. Beim Morbus Crohn blieb das Darmkrebsrisiko über den gesamten Zeitraum konstant niedrig (RR 0.85) und war nicht höher als in der Normalbevölkerung.

 

Konklusion der Autoren: Das Darmkrebsrisiko scheint bei Patienten mit Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn deutlich niedriger zu liegen als bisher angenommen und hat in den letzten 30 Jahren aufgrund der Therapieverbesserung sogar abgenommen. Ein erhöhtes Risiko besteht jedoch bei bestimmten Patientengruppen (früher Krankheitsbeginn, langjähriger Verlauf, primär sklerosierende Cholangitis).

 

Link zur Studie


Gastroenterology 2012;143-375-381 Jess T et al.


 


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